Fülle im Minimalismus

Fülle im Minimalismus

Von der Fülle im Minimalismus

Ich nutze meine Zeit um die 21-Tage-Fülle Meditation von Deepak Chopra zu meistern.

Fülle, das passt auch so wunderbar zu Purnima (Vollmond) [Purna = Fülle]

Am ersten Tag dieser Challenge startete ich überraschend mein ganz eigenes Projekt.

Projekt Minimalismus. Es war einfach da. Es drängte mich innerlich richtig dazu.

 

Die ersten Zeichen

Erste Ansätze hatte es vor einigen Jahren damit, dass ich mit immer weniger Gepäck reiste.

Sommerurlaub nur noch mit Handgepäck. Herrlich. Dazu schreibe ich als bald mehr.

Ich campe auch sehr gerne und stelle immer wieder fest, mit wie herrlich wenig ich doch auskommen kann.

Schon in den vergangenen Monaten entledigte ich mich vieler Dinge die ich nicht mehr benötigte.

Ich habe entsorgt, entrümpelt, ausgemistet, verkauft, verschenkt.

Ich stellte so nicht nur fest, was ich alles habe, sondern was ich alles nicht mehr brauche.

Und wow, sehr erstaunlich. Je mehr ich mich entledigte umso mehr wollte entledigt werden.

 

Staubfänger

Viele mögen auch den Ausdruck des “Staubfängers” kennen. Ja, ich habe sehr viele Staubfänger – entsorgt.

So allerlei Geschenke.

Sehr viele Bücher habe ich überdacht.

Es gab tatsächlich Zeiten in meinem Leben in denen ich sehr viel geputzt habe. Staub gewischt.

Heute weiß ich, welche wirkliche Bewandtnis es hatte.

 

Erinnerungen

Erinnerungsstücke sind emotionale Staubfänger.

Alte Postkarten. Verstaut in Schachteln und Kartons.

Ausbildungsunterlagen aus einem Studium. Verstaut und verpackt. Im Keller gehortet.

Alte Liebesbriefe.

Überbleibsel aus alten Beziehungen.

Alles habe ich verabschiedet und gehen lassen. Wie ich das gemacht habe, liest Du weiter unten.

Diese Erinnerungen sind deswegen nicht verschwunden. Sie leben in meinem Herzen weiter – ohne materiellen Bezug.

2001 verlor ich einige meiner Sachen, im Keller verräumt, von denen ich glaubte sie irgendwann mal wieder zu brauchen, im Hochwasser, welches Dresden und Umgebung arg erwischte. Aus heutiger Sicht bin ich froh, dass ich diese Dinge nicht mehr habe.

Denn mal ehrlich, die verstauten Sachen im Keller (oder DachBoden) werden wie oft benutzt?

 

Fülle im Minimalismus

 

Projekt Minimalismus

Ort: Küche

Zahl: zwei

Hier sind als allererstes schon vor einigen Monaten Geräte weitergezogen, welche ich seit langer Zeit nicht mehr genutzt habe. Auch hatte ich ein “Motto” z.B. Alles was Plastik ist, wird entsorgt. Jetzt, seit einigen Tagen, drängte sich mir der Wunsch auf weiter zu reduzieren. Vor allem im Geschirr.

Pfannen und Töpfe, habe ich ohnehin jeweils nur 1x.

 

Fragen und Grundgedanken

Wieviel brauche ich von was?

Was nutzte ich denn regelmäßig?

Reicht mir nicht ein Teil von allem?

1 Löffel, 1 Messer, 1 Teller usw. …?

Diese Gedanken kamen auf, weil ich in meiner Küche im SingleHaushalt eine Spülmaschine habe, welche viel zu groß ist.

Also braucht es sehr lange, bis sie voll ist, was dazu führte, dass ich einige Teile per Hand abwusch.

Also bekam die Spülmaschine jetzt eine Null. Ergo, ich spüle alles mit der Hand.

Besteck und Geschirr bekam die Zahl zwei. Alles zwei Mal vorhanden.

Bis auf die Tassen und Gläser, da tu ich mich echt schwer. Ich oute mich hier als Tassen affin. Ich liebe große Tassen.

Vor allem habe ich immer MEINE Tasse. Die musste natürlich bleiben. Einige habe ich tatsächlich ganz weggeräumt, andere stehen jetzt als Paar im Schrank.

Einen ganz besonderen Hang habe ich auch zu Glasflaschen. Über die Jahre haben sich wirklich viele angesammelt. Nun sind es nur noch zwei.

 

Begleiterscheinungen

Es hat sich so Einiges anders gestaltet.

Nun, die Geschirrspülmaschine steht seither leer.

Ich bin aufmerksamer beim Kochen, da ich nicht mehr so verschwenderisch mit den Utensilien umgehe.

Auch bin ich aufmerksamer im Wasserverbrauch für das Abspülen.

Ich erziehe mich wunderbar selbst, denn es bleibt nun nichts mehr stehen nach dem Essen.

Es ist definitiv ausgeräumter. Es fühlt sich leicht an. Es ist übersichtlicher. Es fehlt an nichts.

 

Fülle im Minimalismus

 

Der Bezug zum Yoga

Nun fragt sich der ein der andere vielleicht, ob das denn auch etwas mit Yoga zu tun hat.

Oh ja. Im Yoga – in der YogaPhilosophie – beschäftigen wir uns sehr oft mit dem Thema der Fülle, des Loslassen, Anhaftungen und leidverursachenden Faktoren. Auf allen Ebenen.

In der vergangenen Zeit habe ich sehr viel auf der inneren Ebene gearbeitet und nun komme ich dazu dies auch im Außen mehr und mehr zu tun. Was ich innerlich verankert habe, auch im Außen sichtbar werden zu lassen.

 

Die Kleśas:

Das Yoga Sutra (link zu A) nennt fünf Kleśas, die leidverursachend sind. Es sind störende Kräfte in uns, welche uns davon abhalten wahrhaft glücklich zu leben.

Diese fünf Kleśas werden als Hauptursachen, als Wurzeln jedwedes menschlichen Leidens betrachtet. Sie sind Faktoren der Fremdbestimmung, Faktoren über die wir uns, unser Selbst, definieren. Wir meinen dies und jenes zu sein, oder dies und jenes zu brauchen um glücklich zu sein. Das Bestreben und das Ziel ist es, sich davon zu lösen oder aufzulösen.

Diese 5 störenden Kräfte sind:

  • avidyā (Nichtwissen, Unwissenheit)
  • asmitā (Identifizierung, Ego, Ich-Gefühl)
  • rāga (Mögen, Zuneigung, Gier)
  • dveṣa (Nichtmögen, Abneigung, Vorurteil)
  • abhiniveśa (Anhaften am Leben, Todesfurcht)

Im Falle von materiellen Besitztümern spielen asmitā und rāga eine tragende Rolle. Die Zuneigung etwas besitzen zu wollen, Besitz anzuhäufen, ja auch die Gier, etwas besitzen zu wollen. Ich nenne es auch das »das muss ich unbedingt haben» Muster. Noch viel spannender und interessanter ist der Symbolcharakter den Besitz hat, die Identifikation die wir von ihm abhängig machen.

Wir verschmelzen mit Besitz derart, dass wir uns damit und darüber identifizieren und es uns schmerzt uns davon zu lösen.

simply Hatha Yoga

Dankbarkeit – liebevoll loslassen

Ich kann mich fragen, was ich brauche und wenn ich der Meinung bin, dass ich es brauche, mich auch bei mir selbst rückversichern, ob ich es denn auch wirklich brauche.

Nun habe ich nicht alles einfach weggeschmissen oder weggeräumt.

 

Ich habe mir vieles angeschaut, mich gefragt, ob ich es wirklich noch brauche, besonders, wenn ich es schon lange nicht mehr benutzt habe. Erstaunlicherweise sind viele Dinge mit Emotionen und Erinnerungen behaftet.

Ich habe mich in einem kleinen Ritual von vielen Sachen verabschiedet.

Alles hatte seinen Platz.

Ich habe mich für die Bereicherung bedankt.

Dann verabschiedet und freigegeben.

So konnte ich es liebevoll loslassen.

Abschließen kann ich sagen, Danke für die 21 Tage Fülle Challenge. Ich fühle mich reicht beschenkt und erlebe eine so leichte Fülle. Ich fühle mich sehr frei.

 

Wo lebst du Fülle und auf welche Art?

Was erfüllt Dich und wo könntest Du mehr loslassen?


 

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